Zwei Übungen, die sofort spürbar wirken

Viele Frauen erzählen mir in dieser Lebensphase, dass sie weniger aushalten als früher. Dass kleine Dinge sie schneller auf die Palme bringen. Dass Gedanken unruhig kreisen, der Schlaf nicht mehr trägt, die Erschöpfung nie ganz verschwindet und sie sich wie ferngesteuert fühlen.

Vielleicht kennst du dieses Gefühl, innerlich permanent „unter Strom“ zu stehen.
Vielleicht fragst du dich sogar, warum du nicht mehr die gleiche Stressresilienz hast wie noch vor ein paar Jahren.

Die Antwort darauf ist tief biologisch – und gleichzeitig unglaublich entlastend.

Was im Körper passiert, wenn Stress plötzlich mehr wird

In den Wechseljahren verändert sich nicht nur der Hormonhaushalt – das gesamte Stress- und Nervensystem wird neu organisiert. Besonders zwei Hormone spielen dabei eine zentrale Rolle: Progesteron und Östrogen.

Progesteron ist so etwas wie der innere Beruhigungsfilter. Es wirkt entspannend, unterstützt den Schlaf und hilft dem Nervensystem, leichter zur Ruhe zu kommen. Wenn dieser Spiegel sinkt – und das tut er oft schon früh – spürst du das deutlich: Einschlafen fällt schwerer, die innere Unruhe nimmt zu, kleine Reize lösen größere Reaktionen aus. Das ist keine Charakterschwäche, sondern Neurobiologie.

Östrogen wiederum arbeitet eng mit Serotonin und Dopamin zusammen – jenen Botenstoffen, die Stimmung, Fokus, Gelassenheit und Motivation steuern. Wenn Östrogen schwankt, schwanken diese Systeme gleich mit. Die Folge: Stimmungseinbrüche, Reizbarkeit, Überforderung, Brain Fog.
Und auch das ist nicht „dein Fehler“, sondern eine direkte Reaktion auf hormonelle Wellenbewegungen.

Dazu kommt, dass viele Frauen ihre Wechseljahre mit einem Körper betreten, der bereits Jahre großen Druck ausgehalten hat: berufliche Verantwortung, mentale Lasten, Care-Arbeit, wenig echte Erholung. Die Nebennieren – unser Stresszentrum – laufen oft längst im Dauerbetrieb. Wenn dann die hormonelle Schutzschicht dünner wird, fällt das stärker auf als früher.

Nicht du bist empfindlicher geworden.
Dein Körper ist erschöpft – und weniger hormonell geschützt als früher.

Wie Stress in dieser Phase wirkt – und warum er sich anders anfühlt

Stress aktiviert immer dieselben Systeme: Herzschlag hoch, Verdauung runter, Fokus eng, Schlaf flacher. Früher konntest du aus diesem Alarmmodus leichter wieder herausfinden. Heute braucht dein Körper dafür mehr Unterstützung.

Das liegt daran, dass der Anteil im Nervensystem, der für Ruhe, Sicherheit und Regeneration zuständig ist, jetzt stärker gefordert ist – und oft weniger „Gegenkraft“ aus den Hormonen bekommt. Viele Frauen beschreiben das so:

„Ich bin schneller oben – und komme schwieriger wieder runter.“

Das ist kein Zeichen von Kontrollverlust.
Es ist ein Zeichen dafür, dass dein System neue Wege braucht, um Stabilität zu finden.

Warum Entspannung jetzt wie Medizin wirkt

In einer Phase, in der dein hormonelles Fundament wackelt, können gezielte Übungen dein Stresssystem wieder beruhigen – sanft, einfach, ohne viel Zeitaufwand.

Es geht dabei nicht um lange Meditationen oder anstrengende Methoden.
Sondern um kleine Impulse, die das Nervensystem in Sekunden umschalten können.

Ich habe zwei kurze Übungen für dich ausgewählt – genau die, die in meiner Praxis besonders schnell Wirkung zeigen.

Übung 1: Der Polyvagal-Reset

Eine 2-Minuten-Übung für mehr innere Ruhe

Setze dich bequem hin, lege eine Hand auf dein Brustbein und lasse den Kopf gerade.
Jetzt bewege nur die Augen.

  • Schaue so weit wie möglich nach rechts
  • Halte den Blick, bis ein Reflex kommt: ein Seufzer, ein Schlucken, ein Gähnen
  • Zurück zur Mitte
  • Jetzt nach links – wieder halten, bis ein Reflex kommt

Diese Übung aktiviert den Vagusnerv, der im Körper für Ruhe, Erdung und Stabilität zuständig ist. Viele Frauen spüren innerhalb weniger Sekunden ein weicheres Bauchgefühl, weniger Druck im Brustkorb oder ein tieferes Atmen.

Es ist eine der schnellsten Methoden, dein System aus dem Alarmmodus zu holen.

Übung 2: Der Hormonausgleichs-Atem

Perfekt für innere Unruhe, Gereiztheit & Einschlafprobleme

Der sogenannte „Coherence Breath“ bringt Herz und Nervensystem wieder in Einklang.

  • 6 Sekunden einatmen
  • 6 Sekunden ausatmen
  • durch die Nase

Dieser rhythmische Atem wirkt wie ein kleiner Progesteron-Booster:
Der Puls beruhigt sich, Cortisol sinkt, mentale Wolken lichten sich.
Viele Frauen nutzen diese Übung als Einschlafritual oder im Alltag vor herausfordernden Situationen.

Was passiert, wenn das Nervensystem sich beruhigt?

Wenn du verstehst, wie Stress dich in dieser Phase beeinflusst – und wie du dich selbst regulieren kannst – öffnet sich etwas Neues:

  • Schlaf wird tiefer
  • Stimmung stabiler
  • Gedanken ruhiger
  • Energie kehrt zurück
  • Lust kann wieder entstehen

Denn Stress ist einer der größten Blockierer von Lebensfreude, Nähe und innerer Kraft in den Wechseljahren.
Wenn du dein Nervensystem beruhigst, entsteht wieder Raum für alles, was dir guttut.

Möchtest du tiefer eintauchen?

Dann buch dir gerne dein kostenfreies Orientierungsgespräch:

Ich freue mich auf dich

Deine Beate 💚

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