Ab Mitte Ende 30 gibt es viele verschiedene Symptome, die durch hormonelle Veränderungen verursacht werden. Aber viele Frauen und auch Ärzte haben besonders bei den selteneren Symptomen die Wechseljahre nicht auf dem Schirm. Bei Hitzewallungen weiß mittlerweile denke ich fast jeder Bescheid, aber z.B. Herzstolpern (bitte immer zuerst durch einen Kardiologen abklären lassen), Gedächtnisprobleme oder vermindertes Selbstvertrauen sind weniger bekannt.
Da es immer wieder Fragen bzw. Unsicherheiten bei den Symptomen gibt, hier mal eine Liste mit Symptomen die auftreten können, inklusive der etwas selteneren Symptome, die durch Hormonveränderungen verursacht werden können:
· Müdigkeit, körperliche und geistige Erschöpfung
· Hitzewallungen und Nachtschweiß
· Schlafstörungen: Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen
· Gedächtnisprobleme und Konzentrationsschwierigkeiten
· Gelenk- und Muskelschmerzen
· Stimmungsschwankungen, Depression und Reizbarkeit
· Trockenere Haut und vermehrte Faltenbildung
· Herzstolpern
· Häufigere Harnwegsinfekte und Inkontinenz
· Verminderte Libido (geringeres sexuelles Verlangen)
· Trockene Schleimhäute
· Vermindertes Selbstvertrauen, Neugier, Antrieb, Ehrgeiz
· Gefühl der Überforderung, Leere, Abgestumpftheit, Ängstlichkeit
In der Lebensmitte beginnt unser Hormonhaushalt sich schleichend zu verändern. Oft bemerken wir es gar nicht, oder nur an eher kleinen Dingen: eine leichte Müdigkeit hier, ein unruhiger Schlaf dort oder gelegentliche Hitzewallungen. Doch mit der Zeit verstärken sich diese Symptome und bleiben in der Regel auch einige Jahre bestehen. Man sagt so 10 Jahre. Meistens hoffen betroffene Frauen, dass es von alleine wieder weggeht, aber leider ist das eher selten der Fall, sondern sie werden mit der Zeit eher schlimmer und treiben uns in den „Wahnsinn“.
Aber woher kommen diese Veränderungen?
Mit zunehmendem Alter produziert unser Körper weniger Progesteron und etwas später auch weniger Östrogen. Beide Hormone spielen aber eine Schlüsselrolle für viele unserer körperlichen und emotionalen Funktionen. Ein Mangel an Östrogen führt z.B. zu den typischen Symptomen, die viele Frauen erleben: Hitzewallungen, Nachtschweiß, Schlafprobleme, Hautveränderungen und auch eine verminderte Libido. Gleichzeitig kann die verminderte Hormonproduktion unsere Stimmung und Energie beeinflussen. Das klingt alles recht gruselig, aber die gute Nachricht ist: Wenn man die Ursache kennt, kann man aktiv etwas dagegen unternehmen!
Diese Hormonveränderungen sind zwar in gewisser Hinsicht ein normaler Teil unseres Lebens, aber das heißt nicht, dass sie Dein Leben bestimmen müssen. Wenn Du gezielt gegensteuerst, kannst du die Kontrolle über deinen Körper zurückgewinnen.
Verstehe deinen Körper und seine Signale
Dein Körper gibt dir Hinweise, und je besser du sie verstehst, desto leichter wird es, auf sie einzugehen. Wenn du weißt, warum du dich müde oder gereizt fühlst, kannst du Maßnahmen ergreifen, um dich besser zu fühlen. Du musst nicht gegen deinen Körper arbeiten, sondern mit ihm bzw. ihn unterstützen.
Meine 3 wichtigsten Tipps für dich
Hier sind drei Schritte, die dir helfen können, die hormonellen Veränderungen besser zu meistern:
1. Heilpflanzen wie Traubensilberkerze, Frauenmantel, Salbei, Baldrian, Hopfen, Mönchspfeffer und Johanniskraut können viele der oben genannten Symptome lindern
2. Auch eine Hormonersatztherapie mit bioidentischen Hormonen ist eine Option, insbesondere bei stark betroffenen Frauen, die schon viel ausprobiert haben und bei denen scheinbar nichts zu helfen scheint, ist sie oft die einzige Möglichkeit die Beschwerden vollständig in den Griff zu bekommen.
3. Stress ist z.B. ein großer Verstärker für hormonelle Probleme. Einfaches Stressmanagement und Entspannungsübungen, wie regelmäßige kleine Meditationen oder Atemübungen (4-7-8 Atmung), können Wunder wirken. Schon zehn Minuten am Tag, in denen du dich auf dich selbst konzentrierst, können eine große Veränderung bewirken.
Wie Du siehst gibt es viele Ansätze, die Dir helfen können, diese Phase deines Lebens positiv zu gestalten. Wenn du mehr über deine Hormonveränderung und Deine individuellen Lösungsmöglichkeiten erfahren möchtest, können wir gerne tiefer in das Thema eintauchen.
Du hast es in der Hand, wie du die nächsten Jahre erlebst.
Liebe Grüße, Deine Beate
Dr.med. Beate Schneider
Hormon- & Wechseljahresexpertin